Hundephysiotherapie – Welche Methoden gibt es eigentlich?

Die Hundephysiotherapie hat das Ziel, Muskulatur und Kondition aufzubauen, Beweglichkeit, Koordinationsfähigkeiten und den Gleichgewichtssinn zu stärken aber auch Schmerzen zu lindern, Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern. Um dieses Ziel zu erreichen, nutzen wir zwei verschiedene Behandlungsformen – die aktive und die passive Physiotherapie.

Bei der aktiven Physiotherapie werden Übungen von Deinem Hund aktiv, meist spielerisch selbst ausgeführt. Beispielsweise mit dem Stangentraining, Bewegung auf einem normalen Laufband oder einem Unterwasserlaufband.

Die passive Physiotherapie beschreibt die Behandlung, bei der Dein Hund ruhig auf dem Boden liegt. Diese hundephysiotherapeutischen Maßnahmen werden ohne aktives Zutun Deines Vierbeiners von mir durchgeführt.

Methoden der aktiven Hundephysiotherapie

Beim aktiven Training fördern wir durch aktive Bewegung den Muskelaufbau und die Koordination ganz gezielt. Dafür können Slalom- oder Hürdenläufe angewendet oder eine Wippe eingesetzt werden.

Bei Koordinationsübungen nutzen wir den wackeligen Untergrund beispielsweise auf einem Balancekissen oder Wackelbrett. Dabei muss Dein Hund durch Muskelanspannungen und Konzentration Bewegungen ausgleichen, um das Gleichgewicht zu halten.

Bei der Wassertherapie sind Schwimmen oder das Laufen auf einem Unterwasserlaufband bewährte Methoden der Physiotherapie für Hunde. Durch das Wasser wird das Eigengewicht Deines Hundes gesenkt während gleichzeitig der Widerstand bei Bewegungen erhöht wird. Eure Vierbeiner können dadurch gelenkschonend Muskulatur im gesamten Bewegungsapparat aufbauen.

Methoden der passiven Hundephysiotherapie

Verspannungen der Muskulatur lösen wir mit einer klassischen Massage, wobei die Durchblutung Deines Hundes gleichzeitig angeregt wird. Mit verschiedenen Streich- und Grifftechniken behandle ich so die betroffenen Stellen Deines Vierbeiners.

Beim sogenannten passiven Bewegen nehme ich einzelne Gliedmaßen Deiners Vierbeiners und bewege diese, ohne dass der Hund aktiv an der Physiotherapie mitwirkt. So lassen sich Gelenkblockaden lösen und die allgemeine Beweglichkeit der Gelenke verbessern. Diese Form der Physiotherapie nutze ich gerne bei bei Arthrose und anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Dehnungsübungen: Mit speziellen Dehnungstechniken dehne ich vorsichtig einzelne Muskeln in den Gliedmaßen Deines Hundes. Damit können wir Schmerzen lindern, Verspannungen lösen und die allgemeine Beweglichkeit verbessern. Bei Hunden, die sportlich aktiv sind (Agility, Cani Cross, Zughundesport usw.) nutze ich Dehnungsübungen gerne in Vorbereitung auf Wettkämpfe, um das Verletzungsrisiko zu verringern.

Kälte-/ Wärmetherapie: Bei Stauchungen oder Prellungen kühlen wir die betroffene Stelle und sorgen so für eine schnelle Schmerzlinderung. Wärme hingegen fördert die Durchblutung und entspannt. Daher setze ich Wärme gerne in Vorbereitung für weitere physiotehrapeutische Massnahmen beispielsweise zum Lösen von Verspannungen ein.

Last but not least – die Reiztherapie. Sie gibt es in verschiedenen Formen als Elektrotherapie, Magnetfeldtherapie und Lasertherapie. Durch die verschiedenen Reize werden unterschiedliche Wirkungen erzielt. Beispielsweise dringen bei der Lasertherapie die Laserstrahlen tief in das Gewebe des Hundes ein, fördern die Durchblutung und Heilungsprozesse und tragen zur Schmerzlinderung bei. Aber keine Angst – Dein Hund nimmt die Laserstrahlen nicht als unangenehm wahr.

Fassen wir zusammen:

Wie Ihr seht, kann Physiotherapie bei Hunden bei Problemen mit dem Bewegungsapparat sehr hilfreich sein. Sie trägt zur schnellen, im besten Falle auch langfristigen Schmerzlinderung bei, löst Verspannungen und stellt die Beweglichkeit Deines Vierbeiners wieder her. Genauso eigent sich Hundephysiotherapie auch sehr gut zur Vorbeugung, sodass größere Probleme oder Erkrankungen wie Arthrose gar nicht erst entstehen.

Link zur Studie Physiotherapie für Hunde: Sinn oder Unsinn?